Stabile Personalzahlen bei steigenden Einsatzzahlen – große Kommandantenversammlung

Rothenburg o.d. Tauber. Kreisbrandrat Thomas Müller eröffnete am Nachmittag des 16. März die alljährliche große Kommandantenversammlung. Fast alle Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehren aus dem gesamten Landkreis Ansbach waren der Einladung gefolgt. In mehreren Fachvorträgen wurden aktuelle Entwicklungen aus allen Bereichen des Feuerwehrwesens präsentiert.

Als oberster Feuerwehrmann im Landkreis Ansbach begrüßte Thomas Müller alle anwesenden Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der schönen Reichsstadthalle der Stadt Rothenburg o.d. Tauber. Bürgermeister Kurt Förster übermittelte in seinem Grußwort die besten Wünsche von Oberbürgermeister Walter Hartl, der nicht anwesend sein konnte. Anschließend betonte Landrat Dr. Jürgen Ludwig die Bedeutung des Feuerwehrwesens im Landkreis und unterstrich, dass die große Kommandantenversammlung im Frühjahr auch immer ein persönliches Highlight in seinem Terminkalender darstellt.

Landrat Dr. Jürgen Ludwig verleiht das Feuerwehr-Zivilabzeichen in Gold an Hans Weger

Die Bedeutung der Feuerwehren möchte er auch stets dadurch zum Ausdruck bringen, dass er grundsätzlich versucht alle Ehrungen für 40-jährigen aktiven Dienst persönlich vorzunehmen. Bei 312 Feuerwehren im Landkreis bedeutet dies, dass er und seine beiden Stellvertreter auch mal bis zu fünf Versammlungen an einem Abend besuchen. Zum Abschluss seines Vortrags nahm er sogleich eine weitere Ehrung vor:

Hans Weger von der Freiwilligen Feuerwehr Irrebach erhielt das Feuerwehr-Zivilabzeichen in Gold.

Jede Menge Neues aus den Fachbereichen

Bei den anschließenden Fachvorträgen wurden viele Informationen bekannt gegeben: Gerhard Werner, Fachberater für Psychosoziale Notfallversorgung, referierte über belastende Situationen, eine aktuell laufende Studie und weitere Möglichkeiten der Nachsorge. Kreisbrandmeister (KBM) Manfred Grasser, Fach-KBM Gefahrgut, informierte über Einsätze des Gefahrgutzuges, sowie notwendige Ausbildungen im Rahmen der Neubeschaffung eines Gerätewagens Gefahrgut. KBM Marcus Lechner, Fach-KBM Atemschutz, stellte die aktuelle Personallage im Atemschutz, Ausbildungserfordernisse und das Thema Bartträger vor. KBM Ralf Bitter, Kreisjugendfeuerwehrwart, zeigte die Entwicklung bei Jugend- und Kinderfeuerwehr auf und warb für das diesjährige Kreisjugendfeuerwehr-Zeltlager, welches vom 19. bis 21. Juli in Dombühl stattfindet (siehe hier!) Zudem konnte Ralf Bitter auf die gute Auslastung der letztes Jahr angeschafften Fussballdartscheibe verweisen. Mit Hilfe der Sponsoren VR-Bank Mittelfranken West und Engelhard Anhänger konnte nun ein Anhänger für den Transport Fussballdartscheibe angeschafft werden.

neben Landrat Dr. Ludwig gab es noch eine ganze Reihe an Vortragenden!

Personalstand stabil – Einsätze plus 30%!

Traditionell schließt die Versammlung mit dem Jahresbericht des Kreisbrandrates Thomas Müller. Die Anwesenden warteten wie immer gespannt auf die Statistiken und Einsatzzahlen. Hervorzuheben ist die Tatsache, dass die nahezu unveränderte Zahl der aktiven Feuerwehrdienstleistenden (+8, gesamt 10.797) nur durch einen deutlichen Anstieg der Mitgliederzahlen bei den  Feuerwehrfrauen (+46, gesamt 1.066) gehalten werden konnte. Der Anteil der Feuerwehrfrauen liegt demnach im Landkreis Ansbach bei 9,9%.

Beachtlich ist der Anstieg der Einsätze: An 1886 Einsatzstellen (+36,9%) kamen insgesamt 3646 Feuerwehren (+34,7%) zum Einsatz. Dabei sank der Anteil der „Fehlalarme“ (Einsatzstellen -2,6%, alarmierte Feuerwehren -10,2%)! Trotz der starken Erhöhung der Einsatzzahlen war statistisch betrachtet kein Fehlalarm dabei. Der Großteil der  zusätzlichen Einsätze geht auf Unwetterphänomene zurück.

Feuerwehrführungskräfte und politische Vertreter am Podium

Brände immer noch ein Schwerpunktthema

Auch wenn seit Jahren die überwiegende Zahl der Einsätze im Bereich der Technischen Hilfeleistung anfällt, stellen die Brandeinsätze immer noch einen weiteren Schwerpunkt mit großen Herausforderungen an die Einsatzkräfte dar, so KBR Thomas Müller. Zu den insgesamt 462 Brandeinsatzstellen (Anteil 24,5%) mussten 1070 Feuerwehren ausrücken. Hierbei waren auch zwölf Großbrände, wie z.B. Scheunen-/Wohnhausbrände, Industriebrand oder Brand Schreinerei, zu bewältigen.

Zum Schluss stellte Kreisbrandrat Thomas Müller noch Neuerungen bezüglich dern Unfallverhütungsvorschriften vor. Neu sind die DGUV 49 „Feuerwehren“ zusammen mit der DGUV Regel 105-049 „Feuerwehren“, welche in Bayern seit dem 23. Januar in Kraft getreten sind. (siehe hier!)

Seitens des Landratsamtes Ansbach –Katastrophenschutzbehörde- wurden für die Bewältigung von Großschadenslagen mobile Tankstellen sowie Lautsprecheranlagen zur Warnung der Bevölkerung beschafft.  Eine Sandsackabfüllanlage befindet sich in der Beschaffungsplanung.

Text und Bilder: Marc Stümmler