Unsere Feuerwehren des Landkreises proben den Ernstfall, im Praxisseminar E-Auto.
Der Ernstfall, wurde am Samstag, den 16.03.2024 von 08-16 Uhr mit reichlich Qualm trainiert. 32 Kameraden aus dem Landkreis Ansbach übten in zwei Teams verschiedene Einsatzlagen. Hierbei durften die Kameraden an das eigens fürs Feuerwehrtraining entwickelte Probeauto von Q4Flo Hand anlegen. An der Schulung haben überwiegend Führunsdienstgrade teilgenommen, da unabhängig ihrer Ausstattung in den Feuerwehren es den Einsatzleitern wichtig ist sich hier weiterzubilden, um für den Ernstfall gewappnet zu sein. Sie bekamen eine Anleitung, was zu tun ist, um eine verletzte Person aus einem Elektroauto zu retten zu können oder wenn ein Vollbrand an einer Ladestation ausbricht. Um das Thema so realistisch wie möglich zu gestalten war am Schulungstag ein gewisser Qualm nötig, denn dieser simuliert die weißen Ventinggase die als giftig einzustufen sind und somit von Haut und Atemwegen zwingend fernzuhalten sind. Für Ersthelfer und Feuerwehrleute entstehen Risiken, mit denen sie bisher noch nicht gelernt haben umzugehen. Denn eine brennende Batterie muss anders gelöscht werden als ein Benzintank.
Im kurzen Theorieblock wurden die elektrischen Trennschalter die standesmäßig in den Fahrzeugen verbaut sind intensiv erläutert. Das Betätigen der Sicherheitseinrichtungen wie des Batterietrennschalters erwies sich als sehr trickreich und ohne diese im Vorfeld geübt zu haben ist es im Einsatz fast nicht möglich diese Einrichtungen zu nutzen. Eine weitere Herausforderung stellte das Erkennen des Fahrzeuges und herausfinden der richtigen Rettungskarte dar. Die Teilnehmer konnten dies an einem E-Auto live erleben. So war der Blick unter die Motorhaube nicht zielführend da in diesem Modell der Trennschalter unter der Rücksitzbank verbaut war. Ohne das fahrzeugspezifische Rettungsdatenblatt wird es im Einsatz sehr scher diese Elemente zu finden. Im Hochvoltfahrzeug „Q4Flo“ sind zu Übungszwecken noch Aufkleber mit Feuerwehrhelm unter der Motorhaube angebracht, damit die Feuerwehrler wissen, wo sie als erstes hinlangen müssen, um beispielsweise die entsprechende Sicherung herauszunehmen, Daniel Kuhnle von „Q4Flo“ erläuterte die Thematik mit Praxisbeispielen sehr anschaulich. Die Lithium-Batterien haben ein spezielles Brandverhalten. Bei kritischen Temperaturwerten muss das Fahrzeug, wenn möglich gekühlt werden. Ein E-Kennzeichen ist zwar ein entscheidender Hinweis, dennoch ist das „E“ als Kennzeichnung keine Vorschrift.
Kreisbrandmeister Raimund Großberger zuständig für die Ausbildung im Landkreis war hier der Praxisbezug mit feuerwehrüblichen Mitteln sehr wichtig. Auch die gruppendynamische Lehrmethode in den Fragen, Anmerkungen usw. ist nicht nur erwünscht, es wird auch von den Ausbildern gefordert, um jeden Teilnehmer individuell abzuholen. Dies in Verbindung mit „Digitalunterstützern“ wie der Rettungsdaten APPs und vieles mehr führt zu einem sehr positiven Lernklima und somit auch zum höchstmöglichen Lernerfolg. Im Nachgang können erneut Termine mit Q4Flo vereinbart werden, um das Wissen flächendeckend in den Feuerwehren zu verbreiten.
Das Schulungskonzept wurde von allen Teilnehmern als sehr lehrreich und kurzweilig angesehen. So konnte auch die Angst vor elektrischen Fahrzeugen genommen werden.